Von der Vogel- zur Schweinegrippe oder „Wie wir von der Pharmaindustrie an der Nase herumgeführt werden“. Auch das könnte ein passender Titel für dieses kleine Büchlein sein.
Ich weiß gar nicht, ob ich all das, was ich durch die Lektüre erfahren habe, überhaupt wissen wollte. Aber nun weiß ich, dass
– es bereits im März 2009 einen Virensuper-GAU in einem Labor einer Pharmafirma gab.
– im April die erste Meldung über die Schweinegrippe folgte und
– die Pharmaindustrie mit Bekanntwerden der „Gefahr Schweinegrippe“ ein Wachstum von 9 % verzeichnen konnte – trotz Wirtschaftskrise.
Aber mir ist auch klar geworden, dass unsere Politiker keine Angst um unsere Gesundheit oder gar unser Leben haben. Nein, wir dürfen nicht krank werden, weil es Berechnungen gibt, die voraussehen, wie Massenerkrankungen sich auf das Bruttosozialprodukt auswirken würden…
Trotz dieser fundierten Informationen, gibt es keinen Daumen hoch. Ein Lesevergnügen war „Schweinegrippe der Jahrtausend-Fake“ aufgrund der mangelhaften Textstrukturierungen nicht.
Es handelt sich offensichtlich um eine „Schnellschussveröffentlichung“, bei der an Korrekturlesen und Lektorat gespart wurde. Der Text ist komplett in Blocksatz gestaltet, allerdings ohne wichtige Absaztzzeichen, so dass die auseinandergezogenen Zeilen das Lesen erschweren und arg irritieren.
Huschige Formulierungen und hier und da kleine Fehlerchen runden den Lesegenuss nicht gerade ab. Des weiteren sollte der Leser über ausreichend Englischkenntnisse verfügen, da ganze Passagen des Buches in Englisch gehalten sind.
Dennoch halte ich dieses Buch für lesenswert! Auch dann, wenn man kein Englisch beherrscht. Es tut dem Verständnis m. E. keinen Abbruch, die englischen Artikel zu überschlagen. Hier liegt tatsächlich der seltene Fall vor: Der Inhalt zählt, nicht die Form.
Angaben zum Buch: Schweinegrippe als Jahrtausend-Fake: Chronik einer geplanten Seuche, Paperback, 100 Seiten, 2. überarbeitete Auflage, 12,95 €.