Bilder-Buch: Daran erinnere ich mich gern!

Der Aufbau des Buches soll zur direkten Arbeit mit Demenzerkrankten auffordern. Auf der linken Seite das Bild einer Alltagssituation, auf der rechten Seite dazu passende Alltagsgegenstände mit Fragevorschlägen.

Interessanterweise wird das Buch sowohl vom Kuratorium Deutsche Altershilfe und der Alzheimer Forschung Initiative e. V. als auch dem Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. hochgelobt.

Laut der Einschätzung dieser Organisationen soll das Buch demenziell erkrankten Menschen den Zugang zu lang vergessenen Erinnerungen ermöglichen.

Ich sehe das anders! Die Bilder werden von unrealistischen Comicfiguren mit viereckigen Gesichtern bevölkert. Die Bilder der dargestellten Alltagssituationen sind durchweg in einem bräunlichen Farbton gehalten, der wahrscheinlich den so genannten Sepia-Effekt imitieren soll.

Doch gerade diese beinahe farblose und kontrastarme Darstellung erschwert es insbesondere Menschen mit Beeinträchtigungen im Sehvermögen, sich auf den Bildern zurecht zu finden. Ein entspanntes Anschauen des Bildes scheint da kaum möglich zu sein.

Insgesamt hat das Buch sein Ziel, Alltagssituationen für Demenzerkrankte so darzustellen, dass sie sie wiedererkennen, um Längen verfehlt.

Gerade Demenzerkrankte, die nun einmal die Zielgruppe des Bilder-Buches sind, dürften mit den eher künstlerischen als alltäglichen Abbildungen überfordert sein.
Aus meiner Sicht trifft daher der Satz zu: „Gut gemeint ist lange nicht gut gemacht.“

Angaben zum Buch: Beate Wolf & Thomas Haubold: Daran erinnere ich mich gern. Ein Bilder-Buch für die Biografiearbeit, 32 Seiten, Schlütersche Verlagsgesellschaft, 32,00 €, ISBN: 978-3899932027


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