Wer für andere Menschen da ist, muss auf sich selbst aufpassen, um sich nicht selbst zu überfordern und dann im Burnout zu landen. Da kommt so ein Titel „Selbstfürsorge für Therapeuten und Berater“ gerade Recht.
Die Idee, sich einmal mit der Selbstpflege derer auseinanderzusetzen, die sich ansonsten immer um andere kümmern, ist gut.
Jedoch trügt der Titel. Während die Autor:innen sich intensiv mit den Themen der Beratung durch Therapeut:innen auseinandersetzen, wird die Berater:in einfach nur subsumiert.
Dabei haben Berater:inen und Therapeut:innen nicht durchgängig die gleichen Themen. Positiv zu bewerten ist das Arbeitsmaterial, das Leser:innen sich herunterladen können. Die Arbeitsblätter sind speziell auf die therapeutisch arbeitenden Personen ausgerichtet. Können aber von erfahrenen Berater:innen auf die eigene Situation übertragen werden. Aber das eine oder andere Arbeitsblatt kann man durchaus auf die Beratungssituation übertragen.
Insofern ein birgt das Konzept und einen guten Ansatz. Der Titel ist allerdings irreführend. Therapeut:innen können das Buch sicher sehr gut nutzen. Berater:innen kommen aber als solche in dem Buch gar nicht vor. Dadurch ist das Lesen zwischendurch anstrengend, da öde.
Insofern handelt es sich um ein Buch für Therapeut:innen und therapeutisch arbeitende Berater:innen. Das hätte im Titel genau so formuliert werden sollen. Denn von den Autor:innen wurde nicht berücksichtigt, dass es auch Berater:innen gibt, die zwar sehr persönlich, aber nicht therapeutisch beraten. Auch diese Personen können unter der Intensität der persönlichen Themen und Lebenssituationen ihrer Klient:innen leiden und ausbrennen. Aber direkte Berücksichtigung erfahren sie in dem vorliegenden Buch nicht. Deshalb gibt es für diese Personengruppe keinen Kauftipp.
Angaben zum Buch: Selbstfürsorge für Therapeuten und Berater: Grundlagen und Anwendung. Mit E-Book inside und Arbeitsmaterial