Carola Thimm war 41, verheiratet und schwanger. Es gab Pläne für die Zukunft und alles schien gut zu sein. Doch dann fiel sie durch ein Aneurysma ins Koma. Das veränderte nicht nur ihr Leben, sondern das Leben ihrer gesamten Familie.
In „Mein Leben ohne mich“ berichtet Thimm über ihre Erfahrungen aus dieser Zeit. Ihre Wahrnehmung, als sie noch im Koma war, sich aber nicht mitteilen konnte. Sie hat Träume, in denen es ihr gut geht. Und nicht nur der starke Überlebenswille, sondern auch diese Auszeiten haben sie wohl am Leben gehalten. Denn sie hängt am Leben und kehrt zurück ins Leben – nach fünf Jahren im Wachkoma währenddessen sie auch ihre Tochter gebar. Darüber schreibt sie ihren ganz eigenen Erfahrungsbericht.
Das Besondere an diesem „Selbsterfahrungsbuch“ zum Thema Wachkoma ist, dass nicht nur die Autorin, als Betroffene, sondern insgesamt sechs Personen zu Wort kommen und ihre Erfahrungen und Gefühle aus dieser Zeit schildern.
Der Leser lernt so die Zeit des Wachkomas und der Rückkehr von Thimm ins aktive Leben, aus sechs verschiedenen Perspektiven kennen. Das ist interessant und verleiht dem Buch viel Realismus.
Fünf Jahre ohne mich ist bei allem Schwierigen, das ein Wachkoma für die Beteiligten mit sich gebracht hat, ein positives Buch, das Zuversicht verleiht. Es ist einfach zu lesen und ermüdet vor allem ungeübte Leser nicht so schnell. Durch die relativ kurzen Kapitel, die aufgrund der jeweiligen Sichtweise des Akteurs eigene Themen behandeln, kann das Buch sehr gut etappenweise gelesen werden. Sicher ist das Buch hilfreich für Menschen, denen gerade ein solcher Schicksalsschlag widerfahren ist, um nicht schon zu Beginn der Erkrankung den Mut zu verlieren. Bei Carola Thimm scheint die Hoffnung Berge versetzt zu haben. Sie gestaltet ihr Leben neu und ist froh, diese Möglichkeit zu haben.
Angaben zum Buch: Mein Leben ohne mich – Wie ich fünf Jahre im Koma erlebte