Herz IV – Aus dem Alltag einer rechtlichen Betreuerin

Die Autorin erzählt in kleinen, übersichtlichen Episoden von den Menschen, die ihr anvertraut wurden. Natürlich anonymisiert, allerdings sehr realistisch und auch bunt, wenn es darum geht, wer einem Berufsbetreuer  im Laufe seiner Arbeit so begegnen kann. Skurrile und manchmal unfreiwillig komische Menschen sind das. Aber auch traurige Geschichten von einsamen Personen.

Dieses Buch ist sicher für alle interessant, die sich für die Arbeit des gesetzlichen Betreuers interessieren – egal ob als Berufswunsch oder um sich einen Einblick zu verschaffen.
Am besten gefällt mir der Titel, der Witz und Komik verspricht. Dieser Erwartung wird die Autorin jedoch nicht durchgängig gerecht. Sie erzählt aus ihrem Alltag – nicht mehr und nicht weniger.

Allerdings erinnert dieses Buch auch beinahe an eine Art „Rechtfertigung“: Die erzählende Betreuerin tut immer ihr Bestes – in jeder Lage; nur die Umstände und auch der Betreute selbst, behindern oft die optimale Lösung.

Es reicht leider nicht für ein „Daumen hoch“. Andererseits ist das Buch zu informativ für ein „Daumen runter“.
Sicher verhilft „Herz IV“ manchem zu einem realistischen Einblick in den Betreueralltag. Mir persönlich ist Renate Fischer zu sehr „die Gute“. Dennoch ist Herz IV eine Empfehlung vor allem für die, die glauben, dass der Berufsbetreuer „das Mädchen für alles“ ist.  Das ist er nicht und das wird in diesem Buch gut dargestellt.

Angaben zum Buch: Herz IV: Aus dem Alltag einer rechtlichen Betreuerin, Balance Verlag, 2011


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