Patient ohne Verfügung

Dieses Buch ist bereits ein Bestseller – zu Recht! Trotz des Bestsellerstatus möchte auch ich noch meine Meinung zu diesem Buch äußern.

„Patient ohne Verfügung“ ist kein Bestseller geworden, weil es so spannend geschrieben ist. Nein, das Thema geht nahe und ist für jeden einzelnen wichtig.

Matthias Thöns gewährt Laien einen Einblick in das Wirtschaftsunternehmen „Medizinversorgung“, den sie sonst kaum erhalten. Er spricht in seinem Buch über Geld. Klar und deutlich, wie man es bisher kaum zu lesen bekam. Thöns beziffert konkret, was mit unsinnigen Behandlungen am Lebensende noch umgesetzt wird – von Ärzten, Krankenhäusern, Pharmaindustrie.

Anhand von Fallbeschreibungen zeigt Thöns auf, wie sinnlos manche Untersuchung und Behandlung ist. Und trotzdem wird sie angeraten und durchgeführt.
Aber der Palliativmediziner beschreibt auch, wie so mancher Fall hätte besser laufen können – besser für den Patienten.

Dieses kritische Buch kann helfen, Entscheidungen zu treffen, sollte man selbst oder ein naher Angehöriger irgendwann einmal schwer erkrankt sein. Es kann auch dabei unterstützen, die eigene Patientenverfügung zu formulieren.
Denn besser als jede Broschüre und jeder Ratgeber zeigen die Erfahrungen des Palliativmediziners, wie leidvoll das Lebensende von übereifrigen Ärzten gestaltet werden kann. Es zeigt aber auch, worauf man achten sollte, um genau das zu verhindern – leidvolles Sterben.
Denn irgendwann müssen auch Ärzte akzeptieren, dass sie nichts mehr tun können. Manchmal muss man es ihnen sagen, dass nicht mehr Untersuchungen und Behandlungen im Mittelpunkt stehen sollen, sondern das Lindern von Symptomen wie Angst, Atemnot und Schmerzen.

Patient ohne Verfügung gehört zu den wenigen, absoluten Lesetipps, die ich hier ausspreche: also unbedingt lesen!

Angaben zum Buch: Patient ohne Verfügung: Das Geschäft mit dem Lebensende

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