Psychosomatische Dermatologie – die eigene Haut retten

Jeder hat es schon einmal getan: an seiner Haut geknibbelt, etwa um eine Kruste abzuziehen oder womöglich einen Pickel auszudrücken. Das ist ein normales Verhalten ohne jeden Krankheitswert. Aber es gibt auch Menschen, die an ihrer Haut knibbeln und kratzen bis es blutet und nicht damit aufhören können. Bei ihnen scheint es eine Art Zwang oder Sucht zu sein. Dieses Phänomen hat einen Namen: Skin Picking.

Katharina Vollmeyer und Susanne Fricke haben einen Ratgeber zu diesem Thema geschrieben, der sowohl Helfern wie Betroffenen nutzen soll.

Zunächst klären die Autorinnen darüber auf, wann Skin Picking vorliegt und kein normales Verhalten mehr ist. Skin Picking meint ein Verhalten, bei dem der Betroffene seine Haut in der Regel mit den Fingernägeln, manchmal aber auch mit Hilfsmitteln, wie Nadeln, bearbeitet, bis Wunden entstehen, die in der Folge auch vernarben können.Sie klären den Leser darüber auf, welche Auswirkungen Skin Picking auf den Alltag und das Sozialleben des Betroffenen hat und – ganz wichtig – sie machen deutlich, dass Skin Picker nicht „einfach so“ aufhören können, ihre Haut in dieser Form zu bearbeiten.

Das Buch bietet neben den Grundlageninformationen einen umfangreichen Teil, um Betroffene bei der Selbsthilfe zu unterstützen.

Die Autorinnen befassen sich in offener, leicht verständlicher und gut zu lesender Form mit dem Tabu-Thema selbstzerstörerischen Verhaltens. Sie geben in dem Buch einfühlsam Hilfestellungen, die sowohl von Betroffenen wie auch Praktikern, etwa Psychotherapeuten, angewendet und umgesetzt werden können. Dieser Ratgeber ist eine Empfehlung sowohl für Menschen die im therapeutischen Bereich arbeiten wie für Betroffene, die glauben oder wissen, dass sie an Skin Picking leiden.

Angaben zum Buch:  Die eigene Haut retten: Hilfe bei Skin Picking, 136 Seiten, Balance Verlag, 1. Auflage 2012

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